Beschreibung
Mitte April 1945 wurde Leonore Mayer-Katz Sekretärin des Baden-Badener Oberbürgermeisters. Dank ihrer Sprachkenntnisse und ihrer Fähigkeit, ungewöhnliche Lösungen zu finden, wurde sie zu einer geschätzten und erfolgreichen Vermittlerin zwischen Stadtverwaltung und französischer Besatzungsmacht.
Im Mai 1945 machte sie sich mit viel Mut und Einfallsreichtum auf den gefährlichen Weg durch die Besatzungszonen, um ihre Mutter, die 1944 nach Theresienstadt verschleppt wurde, wieder nach Baden-Baden zu holen.
Nach dem Krieg wurden auch in Baden-Baden die Entnazifizierungsprozesse angestoßen. Als Vorstandsmitglied des Frauenrings hörte Leonore Mayer-Katz von dem Verantwortlichen den Satz: „Sie haben zwei Minuten Zeit, mir Ihr Anliegen vorzutragen.“ In diesen zwei Minuten schafft sie es, den Offizier zu überzeugen und erreicht damit eine Revision des Entnazifizierungsverfahrens.
Nona Mayer-Katz war überzeugte Demokratin. 25 Jahre war sie FDP-Stadträtin in Baden-Baden. Sie engagierte sich im evangelischen Kirchengemeinderat und der evangelischen Landessynode sowie in der Brahmsgesellschaft. Besonders wichtig war ihr die Arbeit im Frauenring, dessen Mitbegründerin und Vorsitzende sie war. 1981 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sie starb am 31. Januar 1988.
In dem Roman „Die Holzbarone“ ihres Cousins Casimir Katz spielt sie eine bedeutende Rolle, und so trägt auch die Figur der Elli in der Verfilmung „Die Holzbaronin“ deutliche Züge von Nona Katz.
138 Seiten, Taschenbuch, S/W-Abbildungen